Modernes Architektenhaus

Käufermarkt – Was bedeutet das?

Immobilienmarkt-Entwicklung

Lange Zeit war der Immobilienmarkt ein sogenannter Verkäufermarkt. Durch die lange Niedrig-Zinsphase (zwischen 2016 und Mitte 2022 lag der Leitzins bei 0%) wollten und konnten viele Menschen in Deutschland Wohneigentum erwerben.

Immobilien gingen weg wie heiße Semmeln, Banken vergaben großzügig Kredite, auch ohne Eigenkapital. Für Verkäufer ein Traumzustand. Viel Nachfrage für ein limitiertes Angebot bedeutete hohe Verkaufspreise. Sobald eine Immobilie den Markt erreichte, war sie auch schon wieder weg.

Doch Mitte 2022 begann die Wende: Die EZB erhöhte den Leitzins auf 0,5%. Knappe 6 Monate später lag er schon 3% und es war aus mit der fröhlichen Finanzierbarkeit von Wohneigentum*. 

Herzlich Willkommen im Käufermarkt

Es gibt zwei direkte Effekte der Leitzinserhöhung auf den Immobilienmarkt:

  1. Viele Immobilieneigentümer entschieden sich für den Verkauf Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung in der Hoffnung noch von den hohen Preisen aus den vergangenen Jahren zu profitieren.
  2. Viele Personen konnten und wollten sich keine so hohen Kredite für das Eigenheim mehr leisten.

Folglich herrschte ein Überangebot an Immobilien, während die Nachfrage stetig sank. Die Konsequenz: Der Käufermarkt.

Anfänglich befand sich der Immobilienmarkt in einer Art Schockstarre. Die Transaktionen wurden erstmalig seit Jahren weniger. Inzwischen scheint sich die Marktlage zu stabilisieren. Für Verkäufer natürlich denkbar ungünstig, denn anders als noch 2021 muss man sich heute als Verkäufer richtig Mühe geben, um die Immobilie zu verkaufen.

Es gibt trotzdem Käufer

Natürlich bedeutet das nicht, dass keine Häuser, Wohnungen oder Grundstücke mehr verkauft werden. Es wird immer Käufer geben, denn die Lebenssituationen der Menschen verändern sich stetig.

Der eine bekommt Familienzuwachs und hat neue Anforderungen an sein Zuhause, während andere infolge von Scheidung, Tod, Auszug der Kinder oder plötzlicher Krankheit umziehen müssen. Für einen Umzug gibt es immer Gründe. Ganz gleich, in welchem volkswirtschaftlichen Marktkonstrukt man sich nun gerade befindet.

Finanzierungswillige und -fähige Käufer sind nun einfach weniger an der Zahl und kritischer. Sie wägen genau ab, wofür sie ihr hart verdientes Geld ausgeben. Die Ansprüche der Suchenden haben sich hingegen nicht unbedingt reduziert. Das müssen sie in der Regel auch gar nicht, denn das Angebot ist groß genug und die Türen für Verhandlungen stehen weit geöffnet.

FAZIT: Nehmen Sie die Herausforderung an

Der Immobilienmarkt ist dynamisch und nicht kontrollierbar. Das bedeutet jedoch nicht, dass man als Verkäufer heute aufgeben muss. Käufer möchten wieder mehr hofiert werden. Verkauft und gekauft werden Immobilien trotzdem immer weiter. Die gute Nachricht: Sie können Ihr Angebot kontrollieren. Den Zustand Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung mit kleinen Maßnahmen verbessern und die Darstellung beeinflussen. Wie das geht lesen Sie hier.

Und denken Sie mal so: Immobilien waren vor 2021 überteuert und die Zinsen auf die deshalb viel höheren Kreditsummen verschwindend gering. Heute verkaufen Sie Ihre Immobilien für einen geringeren Preis, können dafür aber auch eine neue Immobilie für einen geringeren Preis kaufen. Im Endeffekt ist die Art des Marktes uninteressant, solange Sie unter denselben Umständen kaufen und verkaufen.

*Anmerkung: Natürlich ist die Erhöhung des Leitzins nicht der einzige Grund für den Marktwandel. Die Leitzinserhöhung der EZB ist Folge der gestiegenen Inflation. Alles wurde viel teurer, wie z.B. Baumaterial, Arbeitskraft. Um diese Inflation einzudämmen erhöht die EZB den Leitzins. So geben Menschen wieder weniger Geld aus (= leihen sich weniger bei den Banken) und die Wirtschaft kann sich erholen.

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